Wie kann ein Mensch so viel Freude und Fröhlichkeit ausstrahlen, wenn sie über ihre Arbeit spricht? Das hab ich mich gefragt, als ich Marie Meyer-Marktl kennen gelernt habe. Ich war damals an einem dunklen Punkt in meinem Arbeitsleben angelangt. Voller Elan war ich in ein schlecht aufgesetztes Projekt eingestiegen, hatte kaum Geld verdient und stand kurz vor dem Konkurs. Marie hat mich unterstützt, einen liebevollen und realistischen Blick auf die Zahlen zu werfen, strategisch einen Ausstieg zu planen und wieder positiv in die Zukunft zu sehen.

Marie Meyer-Marktl ist Business & Karriere Coach sowie Speakerin und unterstützt mit ihrer Firma „Fulfillment at Work“ Menschen dabei, mehr Klarheit für ihre berufliche Zukunft zu gewinnen.

Wem machst du gerne Mut?

Ich schenke Menschen gern Mut, die beruflich frustriert sind. Es gibt auch für dich ein Arbeitsleben, wo du Montagmorgen strahlend aufwachst und dich auf die Arbeit freust. Der Job soll nicht Energie rauben, sondern Energie geben. Ein erfülltes & erfolgreiches Arbeitsleben ist möglich!

Warum ist dir das wichtig?

Es kann dir keiner sagen, wann dein letzter Tag sein wird. Mein Vater starb überraschend als ich sechs Jahre alt war. Das hat mich sehr geprägt: Carpe Diem. Nutz deine Zeit so sinnvoll für dich wie möglich. Zögere und verschiebe nicht zu lange. Suche und komm ins Tun. Auch ausprobieren hilft enorm dabei rauszufinden, was wirklich deine Leidenschaften stecken. Gibt nicht auf, bleib dran. Mit jedem kleinen Schritt kommst du deinem Traumjob näher.

Wann musstest du selbst Mut beweisen?

In meinem Job als CFO war ich erfolgreich, aber voll unglücklich. Ich hatte einen wunderbaren Vorgesetzten, ein tolles Team und doch fühlte ich mich nicht erfüllt. Es war als würde ich auf einer Farbpalette von den dutzenden Farben nur mit zwei malen können.

Es war für mich innerhalb der Komfortzone nach Berlin und später nach Hamburg umzuziehen und Karriere im Konzern zu machen. Teamführung, Präsentationen vorm Top-Management, Training von hunderten Leuten: all das war für mich „normal“ und „selbstverständlich“ war ich darin super. Eine richtige Herausforderung war es mich selbstständig zu machen. Dafür brauchte ich eine große Portion Mut, die langsam wachsen durfte. Aus einem sicheren Angestelltenverhältnis in die Selbstständigkeit zu gehen, das war für mich 2019 ein riesiger Schritt.

Was hast du daraus gelernt?

Der Traumjob darf sich im Laufe der Zeit auch ändern. So wie du dich weiter entwickelst, darf sich auch dein Job verändern. Es ist wie bei einem Kind, dass im Laufe der Zeit älter wird und andere Kleidergrößen braucht. So verhält es sich meiner Meinung nach auch mit unserem Arbeitsleben. Es darf immer wieder adjustiert werden. Pausen und Reflexion – also das Innehalten – ist irrsinnig wichtig um rauszufinden, ob du noch an der richtigen Stelle bist. Also ich habe gelernt mir Zeit für die Reflexion zu nehmen, nicht nur ein Unternehmen braucht Monats/Jahresbesprechungen. Auch wir als Menschen brauchen Zeiten in denen wir innehalten und nachdenken darüber, was war undwie es weiter gehen soll. Ich bin der Überzeugung, dass es Lebensabschnitts-Jobs gibt, d.h. etwas was du mit 30 gerne tust, muss mit 50 nicht weiterhin deiner Leidenschaft entsprechen. Du bist also nie zu alt für eine (berufliche) Veränderung.

Was ich noch mitgeben möchte: Hör niemals auf zu träumen! Wir fragen unsere Kinder ständig: Was willst du? Was brauchst du? und nun stelle ich eine provokante Frage: wie oft stellst du dir diese Frage selbst? Es wird dich als Erwachsene*r keine*r mehr fragen, das darfst du selbst tun. Also wovon träumst du? Finde es raus und fang damit an – das hat schon der alte Goethe gesagt

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