Der Tod als Lehrer

Steine am Weg.

Der Tod stellt sich als der Lehrer heraus, der uns final von der Angst vor Veränderung befreit. Es ist der, der unsere Herzen endgültig für die Liebe und Wertschätzung für das Leben und für einander öffnet. Wenn wir in Selbstüberheblichkeit und Ernsthaftigkeit stecken bleiben, tritt der Tod ein, der uns als Lebende erwischt. Wenn wir in Selbstmitleid gefangen sind, tritt dieser Tod ein; wenn wir selbstzufrieden werden und die Dinge für selbstverständlich halten, ebenso.

Der Tod spornt uns mit einem Gefühl der Dringlichkeit an und stellt unsere Sorgen in die richtige Perspektive. Der Tod hellt unsere Anhaftung auf und verspottet unsere Ansprüche. Der Tod weckt uns. Es ist unser zuverlässigster Lehrer und beständigster Begleiter
Was sind die alltäglichen revolutionären Handlungen? In solch einer Zeit ist einfache menschliche Freundlichkeit eine revolutionäre Handlung. Es ist eine revolutionäre Tat, vor Gewalt und Wegschauen nicht zu schweigen. Oft ist das, was wir hören, verstörend.

Horrorszenarien als Weckruf verstehen

Atomeskalation. Desaströse Umweltpolitik. Krankheit und Isolation: Wir werden wahrscheinlich noch viel über den Verlust lernen, bevor wir selbst mit dem Leben fertig sind. Ich bin zutiefst besorgt über die Spaltung der Gesellschaft, die immer weiter auseinanderklafft. Die Angst vorm Verlust erinnert daran, was wirklich, wirklich wichtig ist. Der Tod ist wahrscheinlich der Beste Erfinder des Lebens. Denn wir werden dem Schatten des Todes nicht entkommen und vor ihm sind wir alle gleich.

So gelesen ist der Tod ein Vertreter des Lebens – er steht für Veränderung. Er räumt das Alte weg, um Platz zu machen für das Neue. Gerade jetzt stehst du vielleicht noch mitten im Leben, aber eines Tages, vielleicht schon bald, wirst du zum Alten gehören. Ich will nicht dramatisch sein, aber das ist die Wahrheit.

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